Unter dem Motto #FightFor1Point5 findet am 11.12.2020 vor dem Hammer Rathaus (Theodor-Heuss-Platz 16, 59065 Hamm) ab 17.00 Uhr eine kleine Lichter- und Banner-Aktion zur Erinnerung an das fünfjährige Jubiläum des Pariser Klimaabkommens statt, das am 12.12.2015 von 195 Staaten in Paris unterzeichnet wurde.
Mit diesem Abkommen verpflichten sich die Staaten, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad – wenn möglich 1,5 Grad – zu begrenzen, um unumkehrbare Effekte durch das Überschreiten sogenannter “Kipppunkte” im Klimasystem sicher zu verhindern. Im Rahmen dessen stellen die Staaten ihre Klimaziele vor, die alle fünf Jahre überprüft werden. Auch 2020 hielten nur wenige Länder ihre selbst festgelegten, oftmals unzureichenden Reduktionsziele ein.
Gemeinsam wollen Aktivist*innen auf der ganzen Welt an diesem Freitag sowohl mit unterschiedlichen coronakonformen Aktionen als auch online auf das globale Scheitern der bisherigen Bemühungen, die Klimakrise einzudämmen, aufmerksam machen. Sie fordern die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels und eine Klimapolitik, die die bereits heute am stärksten von der Klimakrise betroffenen Regionen und Menschen in den Vordergrund rückt. Seit dem Sonderbericht des Weltklimarats von 2018, der den verheerenden Unterschied zwischen 1,5 und 2 Grad durchschnittlicher Erwärmung aufzeigt, stellen sich Umwelt- und Menschenrechtsverbände hinter das 1,5-Grad-Ziel, da dessen Einhaltung die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen sichern würde.
Mitzi Jonelle Tan, Aktivistin von den Phillipinen dazu:
„Meine Heimat, die Phillipinen, wurden von zahlreichen Taifunen getroffen. Der Kampf für 1,5-Grad-Ziel ist existenziell für mein Überleben hier und das so vieler Menschen im globalen Süden. Wir wurden unterdrückt und igoniert, aber wir werden niemals aufgeben. Menschen auf der ganzen Welt geben das Versprechen, weiter für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels zu kämpfen, denn in den nächsten fünf Jahren muss sich so vieles ändern. Die nächsten fünf Jahre dürfen klimapolitisch nicht so aussehen wie die vergangenen fünf Jahre“
Gleichzeitig berät der Europäische Rat am 11. Dezember über das neue CO2-Reduktionsziel der Europäischen Union bis 2030. Dieser sieht eine Reduktion von 50-55% vor. Das Europäische Parlament hatte sich zuletzt im Oktober für ein Reduktionsziel in der Höhe von 60% ausgesprochen.
Schon seit der Gründung setzt die Fridays-for-Future-Bewegung sich für Klimagerechtigkeit und für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels ein. In Deutschland fordert sie u.a. Klimaneutralität bis 2035 sowie einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien mit vollständig klimaneutraler Energieversorgung ab 2035.
Disha Ravi aus Indien:
„Ich habe keine Hoffnungen mehr in unsere Regierungen, deren Ignoranz für die Menschen und deren Streben nach Macht und Geld uns wieder und wieder in Gefahr bringt. Meine einzige Hoffnung liegt bei der Jugend: Wir werden uns zusammenschließen und eine gerechte und lebenswerte Zukunft erkämpfen”
Quelle: Update 10.12.2020