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Gaskraftwerk

Erdgas: Aufsuchungserlaubnisse aufgehoben

Pressemitteilung der Bürgerinitiative gegen Gasbohren (BIGG) Hamm

Geld brennt
(C) RainerSturm, pixelio.de

Nach der Goldgräber-Stimmung kam die Enttäuschung: Außer Spesen nix gewesen. So lässt sich die Geschichte der Förderung von unkonventionellem Erdgas in Hamm kurz zusammenfassen. Bereits im Vorfeld hatte die Bürgerinitiative gegen Gasbohren Hamm heftige Kritik am technischen Verfahren, dem Risikomanagement und den überzogenen Erwartungen geübt. Nach der ersten Aufsuchungsbohrung in Herbern kamen auch die für die Finanzierung maßgeblichen Stadtwerke Hamm zu entsprechenden Erkenntnissen und stiegen aus der HammGas GmbH aus.

Nun streicht auch die verbliebene PVG GmbH – Resources Services & Management die Fahnen: Die Bezirksregierung Münster verkündet die Aufhebung der Aufsuchungserlaubnisse für die Felder Lippe-Nord, HalternGas Nord, Hamm Nord, Hamm-Süd, Hamm-Ost, Hellweg und Rudolf.

Auszug vom PDF. Quelle: BReg Arnsberg, 08.10.2019

Damit bleiben nur noch Dasbeck und die beiden nicht in Hamm liegenden Felder BarbaraGas und Sophia, die aber nicht in der Nähe Hamms liegen. Da die Erlaubnisse noch zum Teil langjährige Gültigkeit hatten, darf hinter der Aufhebung eine Initiative der Firma stecken. Der Hintergrund für diese sicherlich rein betriebswirtschaftliche Entscheidung darf im internationalen Markt gesehen werden. Zwar wird Erdgas – übrigens völlig zu unrecht – offensiv als saubere Brückentechnologie beworben, die Bezugsquellen liegen aber in Norwegen, Russland und zunehmend auch in Flüssiggas aus Katar und den USA. Auf den politischen Druck der USA hin baut Deutschland mit Steuermitteln Flüssiggas-Terminals und legt die Anschlusskosten auf die Kunden um. Dies zeigt, wie umkämpft der Markt ist; da bleibt kein Platz für kleine Spieler mit teurem Gas. Wer jetzt hofft, dass das Thema  unkonventionelles Erdgas damit erledigt ist, sei aber gewarnt: Das riesige Aufsuchungsfeld der RWTH Aachen bleibt unverändert bestehen und was die Expertenkommission Fracking der Bundesregierung in ihrem Abschlussbericht 2021 vorschlagen wird, steht in den Sternen. Angesichts der Hürden, die man dem Ausbau erneuerbarer Energien in den Weg legt, wird das Thema wohl doch noch länger aktuell bleiben

Hintergrundinformationen:

Dirk Hanke

BIGG Hamm

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