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Stromkennzeichnung 2018

Weiterhin positiver Trend. Weil der “Stromsee” in Deutschland sowieso immer grüner wird …

Bei der Stromkennzeichnung der Stadtwerke Hamm macht sich für 2018 wieder ein positiver Trend bemerkbar. Der Strombezug aus der Atomwirtschaft (blaue Linie) ist erneut zurückgegangen. Ebenso sind die fossilen Brennstoffe (rote Linie) rückläufig. Eine Steigerung ist bei den Erneuerbaren (grüne Linie) zu sehen.

Warum haben sich die Stadtwerke Hamm nicht inzwischen VOLLSTÄNDIG vom Atomstrom verabschiedet, so wie sie es vor acht Jahren, zu Zeiten des Super-GAU in Fukushima 2011, pressemäßig versprochen haben?

Unsere Antwort: Weil die Stadtwerke Hamm auch weiterhin große Mengen günstigen fossilen Stroms einkaufen, anstatt Erneuerbare Energien im Hammer Netzgebiet massiv auszubauen und z.B. lokal als Hammer Ökostrom zu vermarkten!

Hallo? WIDERSPRUCH! Warum sind wir eigentlich so kritisch und freuen uns nicht, dass 2018 bereits 63,51% des Strommixes der Stadtwerke Hamm aus Erneuerbaren Energien (55,47% finanziert aus der EEG-Umlage und 8,04% aus sonstigen Erneuerbaren Energien) stammten? Damit würden die Stadtwerke Hamm das Zwischenziel der aktuellen Bundesregierung mit 65% Strom aus Erneuerbaren Energien bis 2030 für sich selbst ja vermutlich schon im nächsten Jahr vorzeitig erreichen. Und überhaupt ist der Stadtwerke-Strommix 2018 um über 25% oder 199 g CO2/kWh sauberer als der Bundesdurchschnitt. Damit sind die Stadtwerke Hamm doch ökologische Vorreiter! ODER ETWA NICHT?  

Schauen wir uns erst einmal die Stromkennzeichnungen 2018 einiger Stadtwerke und Grundversorger aus der Nachbarschaft an. (Einige Stadtwerke fehlen hier, weil sie ihre 2018er Werte noch nicht veröffentlicht haben :cry: .) Und vergleichen diese mit einigen bundesweit aktiven Ökostromlieferanten:

Stadtwerk/Grundversoger Anteil “finanziert aus EEG-Umlage” Anteil “sonstige Erneuerbare Energien” Anteil Erneuerbare Energien insgesamt
Stadtwerke Hamm 55,47 % 8,04 % 63,51 %
DEW21 (Dortmund) 53,1 % 3,9 % 57,0 %
Stadtwerke Münster 52,25 % 8,05 % 60,3 %
Stadtwerke Lünen 55,4 % 0,2 % 55,6%
Innogy SE 47,1 % 1,8 % 48,9 %
Stadtwerke Werl 55,6 % 4,3 % 59,9 %
Lichtblick (bundesweit) 56 % 44 % 100,0 %
EWS Schönau (bundesweit) 55,6% 44,4 % 100,0 %
Bürgerwerke (bundesweit) 52,4 % 47,6 % 100,0 %
Strommix Deutschland 35,0 % 3,2 % 38,2 %

WAS fÄLLT AUF? Erstens, dass die Stadtwerke Hamm im direkten Vergleich mit ihren Nachbarstadtwerken und mit Innogy tatsächlich im Erneuerbare-Energien-Anteil vorne liegen. GLÜCKWUNSCH! Zweitens, dass der Abstand zu den reinen Ökostromlieferanten noch sehr groß ist. Weil die Stadtwerke Hamm und ihre Nachbar-Versorger noch große Mengen fossilen Stroms beziehen. Und zwar ALLE! 100% Ökostrom gibt es auch im Jahr 2019 nur bei reinen Ökostromanbietern! Drittens, dass augenscheinlich alle Stadtwerke beim Erneuerbare-Energien-Anteil viel besser dastehen als der Deutsche Strommix insgesamt. Wie kann das sein? Hierüber werden wir in Kürze weiter berichten.  

Informationen der Stadtwerke Hamm für 2018:

Kundeninformation Stromlieferungen 2018 / Quelle Stadtwerke Hamm
Kennzeichnung der Stromlieferungen 2018 / Quelle Stadtwerke Hamm

Alle Abbildungen von Stadtwerke Hamm | Stromkennzeichnung

Rüdiger Brechler

Interessierter Bürger aus Hamm, Klimaschützer, Dipl-Ing. & Mediator, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), Teil der "Visioneere": visioneere.de

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